Montecristo

Montecristo kann als Synonym für Habanos genannt werden. Es ist die meistverkaufte kubanische Zigarrenmarke weltweit. Das Format No.4 ist die meistverkaufte Zigarre der Welt. Interessanterweise ist Montecristo als Marke lange nicht so alt wie andere Marken. Sie wurde 1935 gegründet. Der Gründer, Alonso Menéndez, war allerdings sehr erfahren im Tabakgeschäft, weshalb die Marke schnell wuchs. Eine eigene Fabrik namens Montecristo gab es nie - Montecristo-Zigarren wurden von Beginn an in der H.Upmann-Fabrik hergestellt. Da die Zigarrenroller in dieser Fabrik besonders gerne Alexandre Dumas' Geschichte vom "Graf von Monte Christo" hörten, war es naheliegend, die Marke nach eben diesem Roman zu benennen. Heute gelten Montecristos (mit Ausnahme der Montecristo OPEN-Linie) als verhältnismäßig kräftig und gehaltvoll und eigenen sich hervorragend zur längeren Lagerung. Die verwendeten Tabake stammen ausschließlich von den kubanischen Spitzenplantagen und werden alle von Hand gerollt.

"Sehen viele Experten die »Cohiba« als die Havanna-Marke schlechthin an, so sind nicht wenige der Meinung, die »A« von »Montecristo« sei wohl diejenige Havanna, der die Krone als beste Zigarre gebühre, welche auf Kuba die Tore einer Fabrik verlasse. Mit den Expertenmeinungen ist das so eine Sache. Wer sich ausschließlich an ihnen orientiert, kann mitunter zu den zeitweilig Enttäuschten dieser Welt gehören. Gerade dann, wenn es sich um den Geschmack dreht, wird jeder für sich herausfinden (müssen), was ihm besonders zusagt und was weniger. Das ist bei Zigarren wie bei jedem anderen Genussmittel auch, und deshalb gibt es sie eigentlich gar nicht, die »beste« Zigarre. »Die beste Zigarre ist diejenige, die jeder ... in einem bestimmten Moment bevorzugt.« Der Satz stammt von Zino Davidoff, überzeugter und anerkannter Connaisseur. Dass die »A« von »Montecristo« unzweifelhaft zum Besten gehört, was auf dem Markt der Havannas angeboten wird, ist jedoch unbestritten. Unbestritten ist auch, dass jenes größte Format, welches unter dem Markennamen »Montecristo« hergestellt wird, zum Teuersten zu zählen ist, was auf dieser Welt an Zigarren zu haben ist. Und von den Havannas, die
außerhalb der Casas del Habano in den »normalen« Zigarrengeschäften angeboten werden, ist sie gar die teuerste überhaupt, die man käuflich erwerben kann. Indes besteht die Marke »Montecristo« nicht allein aus der »A«, denn auch die anderen Formate haben dazu beigetragen, die Marke »Montecristo« — neben der »Cohiba« — zur weltweit bekanntesten kubanischen Marke überhaupt werden zu lassen. Das ist vor allem zurückzuführen auf José Manuel González, der für die Herstellung der »Montecristos« allein verantwortlich zeichnete, nachdem die Familien Menéndez und García, Besitzer der Marke, schon bald nach Castros Machtergreifung ausgewandert waren. González, für viele einer der besten Zigarrenmacher, die je gelebt haben, war bekannt dafür, auch nicht den kleinsten Fehler, nicht die geringste Unachtsamkeit einem seiner Torcedores durchgehen zu lassen, und auf ihn geht auch jene eindrucksvolle Auswahl der verschiedensten Blätter zurück, welche auf der einen Seite alle »Montecristos« so unverwechselbar, auf der anderen Seite wiederum jedes Format so einzigartig macht. Selbst Aficionados, die den starken Havanna-Geschmack lieben, sind für die nicht ganz so stark gehaltenen, jedoch aromenreichen »Montecristos« zu begeistern. Dabei war der Erfolgsweg der »Montecristo« gar nicht vorgezeichnet, als sie 1935 von Alonzo Menéndez und Pepe García ins Leben gerufen wurde. Das geschah indes nicht als Marke, sondern als Format einer anderen, die die beiden gerade erst erworben hatten. Doch schon bald entwickelte sich aus dem Format »H. Upmann Montecristo Selection« die eigenständige Marke »Montecristo«. Kurze Zeit später sollte dann jener phänomenale Erfolgsweg beschritten werden. Warum die Geburtshelfer der Marke sie auf den Namen »Montecristo« tauften, ist nicht mehr nachzuvollziehen. Wie bei so vielem anderem, was auf Kuba mit Zigarren in Verbindung gebracht wird, existieren auch hier einige wundersame Geschichten, auf welche Weise besagte Marke zu ihrem Namen gekommen ist. Meist ist dann die Wahrheit wenig spektakulär. Es wird wohl so gewesen sein: Einem der »Väter« ist von den Werken der Weltliteratur, die von den Lectores zu Gehör gebracht wurden, Alexandre Dumas' des Älteren Abenteuerroman Der Graf von Montecristo besonders im Gedächtnis haften geblieben — der Name war gefunden."



Verfasst von Dieter Wirtz aus "Das Zigarren Handbuch"

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