John Aylesbury

In dem Jahr, in dem Deutschland den Titel des Fußballweltmeisters zum zweiten Mal erringen konnte, tat sich auch etwas auf einem Gebiet, das zwar wie der Fußball nicht überlebenswichtig ist, das aber ebenfalls für eine herrliche Nebensache steht, nämlich für das Zigarrenrauchen — in diesem Jahr 1974 tat
sich etwas sehr Wichtiges für den deutschen Zigarrenraucher. Es fanden sich in diesem Jahr acht Einzelhandelskaufleute zusammen, die sieben Tabakwarengeschäfte vertraten. Ihr Ziel: Ein grobmaschiges Netz von Tabakwarengeschäften zu etablieren, für deren Streben nach Qualitätsprodukten eine gemeinsame Plattform geschaffen werden sollte.
Auch sollte diese Plattform einen Namen haben, der zum einen markant und unverwechselbar — also einprägsam — sein musste, zum anderen als Synonym für die angestrebte Qualität der Produkte stehen würde, die unter dem noch zu findenden Namen angeboten werden sollten. Die Suche danach gestaltete sich dann allerdings schwerer als erwartet. Schließlich kam ein Vorschlag von außen: »John Aylesbury«. Der Name der Marke war gefunden. Gefunden wurden auch etwa 30 Einzelhändler, die für diese Idee begeistert werden konnten. Was vor mehr als 30 Jahren mit ganzen vier Sorten Pfeifentabak begann, die unter dem Namen eines Londoner Vororts nahe Wimbledon, der dazu noch den Vornamen »John« erhielt, offeriert wurden, hat sich mittlerweile fest etabliert. Nach einigen Jahren kamen die ersten Zigarren hinzu und heute unterbreitet »John Aylesbury« neben Accessoires und Pfeifen sowie Pfeifentabak ein zwar nicht allzu breites, dafür aber sehr feines Sortiment von Zigarren und Zigarillos, das sich zudem noch durch eine moderate Preisgestaltung auszeichnet.
Aus den ehemals rund 30 Geschäften sind mittlerweile knapp 50 geworden — nicht viel in den nahezu 25 Jahren, seit denen es »John Aylesbury« gibt. So will es aber die Philosophie der Gesellschaft. Es werden nämlich nur Geschäfte aufgenommen, die einen erstklassigen Ruf besitzen — und diesen Ruf auch zu verteidigen haben. Ob letztlich ein Bewerber aufgenommen wird, entscheiden die Mitglieder. Dabei muss das Geschäft nicht nur einen guten Ruf haben, sondern auch inhabergeführt sein. Selbst wenn es diese und einige andere Kriterien erfüllt, so ist ein Aufnahmegesuch zwecklos, wenn in der betreffenden Stadt schon ein Geschäft besteht, das der »John Aylesbury Werbegesellschaft« angehört. Nur ein Anbieter pro Stadt — das nennt man in punkto Exklusivität und Qualitätsanspruch konsequent gedacht.
Verfasst von Dieter Wirtz aus "Das Zigarren Handbuch"

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