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Länge

90 mm - 195 mm

Ringmaß

30 - 60

Hoyo De Monterrey


Hoyo De Monterrey

Die Marke Hoyo der Monterrey ging aus der nicht mehr existierenden Marke La Escepción hervor. Der Gründer, José Gener, investierte die Gewinne in den Kauf einer neuen Fabrik, in der er ab 1865 Hoyo de Monterrey produzierte. Der Name soll auf die Spitzenplantage im fruchtbaren "Tal von Monterrey" hinweisen. Die Zigarren sind im allgemeinen äußerst weich und mild, dagegen ist die Epicure-Linie sehr mild und die Le Hoyo-Serie etwas stärker.

"»Hoyo« heißt im Deutschen »Grube« und »Monterrey« ist der Hinweis auf einen Ort. Demnach lautete die korrekte Wiedergabe dieser Zigarrenmarke, die zu den ganz großen Havannas gehört, »Grube von Monterrey«. Hinter diesem Namen verbirgt sich aber auch eine der bekanntesten Vegas finca auf Kuba — eine Plantage, auf der in der Sonne gezogene Tabaksorten produziert werden, die für absolut erstklassige Um- und Deckblätter Verwendung finden. Begonnen hat das alles um die Mitte des 19. Jahrhunderts, wie folgender Hinweis verrät: »Hoyo de Monterrey: José Gener. 1860«.
Dieser Hinweis ist in Form einer Inschrift an einem schmiedeeisernen Tor angebracht, zu dem man gelangt, wenn man über einen Platz schreitet, der zu dem Dorf gehört, das, so der vollständige Name, San Juan y Martinez Monterrey heißt und in der Vuelta Abajo liegt. Interessant an dem Namen ist weniger der Hinweis auf den Ort, denn bei einer solch exponierten Havanna-Marke ist das Anbaugebiet Vuelta Abajo in der Provinz Pinar del Rio eher die Regel als die Ausnahme. Interessant ist vielmehr besagte Grube, da Felder, auf denen sich Bodensenken befinden, dem Tabakpflanzer entgegenkommen: Überschüssiges Wasser kann so auf natürliche Weise problemlos ablaufen — und Wasser gibt es hier reichlich, besonders im kubanischen Sommer, der oft üppige Niederschläge mit sich bringt. Hier, in einem Provinznest, gelegen im Westen der größten Karibik-Insel, begann also die Karriere des José Gener (dessen Name übrigens noch heute auf jeder Kiste kubanischer »Hoyos de Monterrey« zu finden ist). Jene Karriere ging jedoch über die Grenzen seiner Felder hinaus, denn die Aktivitäten des José Gener erschöpften sich nicht in denen eines Tabakpflanzers, sondern erstreckten sich auch auf das Kaufmännische, fand er doch in diesem Bereich ein Betätigungsfeld vor, das lohnenswert erschien, sich darin zu engagieren. Seῆor Gener baute die Fabrik »La Escepcíon«, in der bald unter seiner Leitung seine 1865 ins Leben gerufene Marke hergestellt wurde. Dann, 1867, gründete José mit seinem Onkel Miguel Jané y Gener, einem gebürtigen Katalanen, das Unternehmen »Jose Gener y Miguel«, ehe er mit seinen Brüdern die Firma »José Gener y Cia« ins Leben rief, der schließlich die »José Gener y Batet« folgte, die er allein leitete.
Als der erfahrene Zigarrenmacher und erfolgreiche Geschäftsmann im Jahre 1900 starb, hinterließ er ein gut florierendes Unternehmen. Es wurde an die Seῆores Ramón Fernández und Fernando Palicio verkauft, die ein Konsortium leiteten und den generschen Alleinbetrieb als »Stammsitz« nutzten, zu dem sich dann weitere Herstellungsstätten gesellten. Heute werden die »Monterreys« überwiegend in der Fabrik »Miguel Fernández Roig« hergestellt. Hinter diesem Namen verbirgt sich die altehrwürdige Manufaktur »La Corona«, die, wie nahezu alle großen Zigarrenfabriken Havannas, vor Jahren umbenannt worden ist. Unter den Formaten der »Hoyos de Monterrey« ragt, so die einhellige Expertenmeinung, die »Double Corona« heraus, doch auch die »Epicure No. 1« und die »Epicure No. 2«, beides Bündelzigarren, die zu je 50 Exemplaren ohne Bauchbinden als »Cabinet Selection« angeboten werden, sollen höchsten Ansprüchen gerecht werden. Zurück zur Geschichte: Besagte »Cabinet Selection«-Zigarren waren es auch, die vor langer Zeit keinen Geringeren als Zino Davidoff zu den berühmten »Chateaux« inspirierten. Und die »Chateaux« wiederum dienten in den 1970er Jahren den Zigarrenmachern von »La Corona« sozusagen als »Vorbilder« für die Serie »Le Hoyo«, deren Zigarren eine ausgeprägte Würze sowie ein volleres Aroma aufweisen als die der Standardserie und eine sinnvolle Ergänzung zu dem schon bestehenden Sortiment darstellen. Somit deckt »Hoyo de Monterrey« heute mit der Standard- sowie der »Le Hoyo«-Serie eine breite Format-Palette ab, in der sich verschiedenste Geschmacksvariationen und Aromastufen wiederfinden. Nochmals ein Blick zurück — diesmal in die Zeit, die der Kubanischen Revolution folgte. Als 1960 das US-Embargo gegenüber dem Inselstaat in Kraft trat, war schon kurze Zeit später nicht mehr eine einzige »Hoyo de ,Monterrey« in einem US-amerikanischen Zigarrenladen zu kaufen. Schnell ist man geneigt, dies mit den wirtschaftlichen Sanktionen gegenüber Kuba erklären zu wollen, doch war der wesentlichere Grund ein anderer. Nach der Machtübernahme Castros befand sich Kuba in einem inneren Umbruch, der natürlich auch die Tabakindustrie erfasste. Alle Zigarrenfabriken wurden verstaatlicht, und eine Zeit lang geisterte gar des Comandantes Vorstellung über die Tabakfelder, für alle Zeiten nur noch eine einzige Zigarrenmarke auf Kuba herstellen zu wollen. Derartige Gedanken über die Zukunft eines bis dahin bedeutenden Wirtschaftszweigs regten die Vegueros bestimmt nicht dazu an, in dieser Situation frohen Mutes ihre Tabakfelder zu bestellen; solche Gedanken waren auch für die Torcedores nicht dazu angetan, ihre ganze Kunst auf die Herstellung hervorragender Zigarren zu ver(sch)wenden. Derartige Gedanken lähmen. Die Folge: Kubas postrevolutionäre Zigarrenindustrie war nicht mehr dieselbe wie die prärevolutionäre.
Neben vielen anderen Zigarrenmarken waren also bald auch die »Hoyos de Monterrey« nicht mehr in den USA zu haben, da die verfügbaren Reserven — ohnehin nicht üppig zu nennen — bald vergriffen waren. Etwas aufatmen konnten die US-amerikanischen Aficionados erst 1963, denn in diesem Jahr sorgte eine neue »Hoyo de Monterrey« für Belebung in ihren Tabakläden. Hergestellt in Honduras, waren die Zigarren von erstaunlicher Qualität, waren sogar im Aroma voller als ihre kubanischen Schwestern — und bis zu Beginn der 1970er Jahre erinnerten sie auch äußerlich an eine gute alte Havanna: »Made with real Havana leaf« war auf den Kisten der honduranischen »Hoyo de Monterreys« zu lesen. Jener Hinweis entsprach durchaus den Tatsachen, denn schon lange vor der Kubanischen Revolution und noch länger vor dem Embargo waren horrende Mengen kubanischen Tabaks in den Vereinigten Staaten eingelagert worden (von wo aus der Tabak unter anderem nach Honduras gelangte). Da dieser Tabak längst aufgebraucht ist, tragen heute die Kisten der honduranischen »Hoyos de Monterrey« natürlich nicht mehr besagte Aufschrift. Damit jedoch nicht genug der »Hoyos«. Es gibt nämlich eine weitere Marke, die unter diesem Namen firmiert, allerdings einen Zusatz aufweist. Der heißt »Excalibur« — und dahinter verbirgt sich wiederum, so die Meinung vieler Experten, eine Marke, die zu den besten nichtkubanischen zu zählen ist. Gegen Ende der 1970er Jahre wurden die »Excaliburs« kreiert — und dann benannt nach dem berühmtesten Schwert der abendländischen Sagenwelt. Hinweis: Während diese Zigarre in großen Teilen der Welt als »Hoyo de Monterrey Excalibur« zu haben ist, wird sie in Europa lediglich unter ihrem Zusatz, also »Excalibur«, angeboten."
Verfasst von Dieter Wirtz aus "Das Zigarren Handbuch"

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